Das eigentliche Zielpublikum der Harmonie sind seit jeher die Bewohner im eigenen Dorf. Und nach 100 Jahren Vereinsgeschichte gehen die Abendunterhaltungen, Konzerte, Ständchen und anderen musikalischen Darbietungen in Pfäffikon in die Tausende! Wir geben eine Auswahl.
Das Kernstück der dörflichen Produktionen sind die «Jahreskonzerte mit Abendunterhaltung», auch «Kränzli» genannt. Dabei wartete die Harmonie neben dem traditionellen Konzert im ersten Teil des Abends mit verschiedensten Darbietungen auf, um die Gäste bis tief in die Nacht hinein bei Laune zu halten: mit eingeübten Sketches (früher «couplets» genannt), lustigen Theaterstücken und Schwänken, oft mit Beteiligung anderer Dorfvereine. 1911 organisierte der Verein erstmals eine «Verlosung». Ab und zu lud man auch Jodler-Vereine ans «Kränzli» ein. 1952 sorgte der «Conférencier Tyroba» für Stimmung, der «als Humorist, Zauberkünstler, Taschenspieler, Musikalclown, Akrobat und auch als Gerichtspräsident ausgezeichnet gefiel». Und nach dem Unterhaltungsteil «amtete unsere flotte Tanzmusik», eine aus Mitgliedern der Harmonie bestehende Tanzkapelle.
Einige wenige Male gab man anstelle der gewohnten Abendunterhaltung «bloss» ein Kirchenkonzert. Aber im grossen Ganzen war das jährliche Harmonie-Kränzli ein fixer Programmpunkt im dörflichen Veranstaltungskalender. Einzig im Kriegsjahr 1918 (Erster Weltkrieg) musste man den Anlass ersatzlos streichen, weil ein Teil der Musikanten in den Grenzdienst einzurücken hatte. Im Zweiten Weltkrieg waren die Reihen der Musiker ebenfalls arg gelichtet. Aber in diesen Jahren sprangen internierte Polen als «Ersatzspieler» ein, die man übrigens mit Entschädigungen von einem bis fünf Franken für ihren Einsatz belohnte.
Zu den regelmässigen Anlässen zählen weiter die Mitwirkung an 1.-August-Feiern (seit 1900) und an Jugendfesten (seit 1901). Rund 70 Mal spielte man an der dörflichen Silvesterfeier in der Kirche. Dazu kommen Kirchenkonzerte (seit 1992 jedes Jahr im November), Muttertagskonzerte (erstmals 1949), Altersnachmittage (heute «Musigplausch für Jung und Alt» genannt) und das traditionelle Erntedankfest in Hermatswil (seit 1921). Auch das vom Verkehrsverein organisierte Forellenfest geht selten ohne Mitwirkung der Harmonie über die Bühne, ebenso wenig der Räbeliechtliumzug, der seit einigen Jahren vom Jugendspiel der Harmonie musikalisch umrahmt wird. Ständchen und Platzkonzerte aus speziellem Anlass ergänzen das ohnehin prallgefüllte Jahresprogramm.
Nicht vergessen darf man übrigens die in den 50er-Jahren gegründete «Froschmusik» der Harmonie, eine zehnköpfige Bauernkappelle, ab 1976 «Landsbergler» genannt. Sie trat zum Teil selber, zum Teil
zusammen mit der Harmonie auf und existierte bis gegen Ende der 80er-Jahre. Erwähnung verdient zudem die 1976 geschaffene Tambourengruppe, die bis Mitte der 80er-Jahre bei manchen Auftritten der
Harmonie mitwirkte.